Biene ist nicht gleich Biene
Nur wenige Tierarten haben so einen guten Ruf wie die Honigbiene.
Unser klassisches Bild einer Honigbiene: immer fleissig am Arbeiten und Honig produzieren. Wenn mal wieder das Bienensterben in den Medien grossgeschrieben wird, engagieren wir uns gerne in Form einer kleinen Spende. Meist geht es dabei um die Honigbienen. Wussten Sie jedoch, dass es um die Wildbienen noch viel schlechter steht?
Über 600 verschiedene Wildbienenarten leben bei uns in der Schweiz. Wildbienen produzieren keinen Honig und sind daher für viele uninteressant.
Dennoch sind die verschiedenen Wildbienenarten wahre Meister was das Bestäuben von Blüten angeht und absolut unverzichtbar für unsere heimische Pflanzenwelt. Es gibt sehr viele Wildpflanzen, die nur von Wildbienen bestäubt werden können, wie beispielsweise Rotklee, Tomate oder Luzerne.
Einfach zufrieden oder Feinschmecker?
Honigbienen finden bei fast jeder Blüte Nahrung, im Gegensatz zu den Wildbienen, denn diese haben sich auf eine Blütenpflanzengattung oder sogar nur eine Blütenpflanzenart als Nahrungsquelle spezialisiert.
Bauern säen jedoch immer mehr Monokulturen an. Wiesenabschnitte mit Wildpflanzen existieren kaum noch. Dazu kommt, dass Honigbienenstämme «gemietet» werden können, damit diese die Felder bestäuben. Ebendiese Honigbienen werden irgendwann auf die einzelnen Blüten rund um die Felder ausweichen und so den Wildbienen die letzte Nahrung vor der Nase wegschnappen.
Honigbienen sammeln in einem Umkreis von etwa zwei Kilometern Nektar und Pollen, wohingegen unsere Wildbiene sich nur wenige hundert Meter von ihrem Nistplatz entfernt.
Rettung für die Wildbienen
Über 50 % unserer heimischen Wildbienen stehen bereits auf der Roten Liste. So schlecht stand es noch nie! Unsere Bienen unsere Hilfe. Bepflanzen Sie zum Beispiel Ihren naturawall mit heimischen Blüten.
Oder bringen Sie ein Wildbienenhotel direkt an Ihrem naturawall an. Dies ist völlig ungefährlich, denn Wildbienen stechen entweder gar nicht oder kaum spürbar. Sie interessieren sich nicht für unser Essen oder Süssgetränke. Sie sind absolut harmlos. Helfen Sie mit! Die Wildbienen werden es Ihnen danken!